Kammeroper Frankfurt im Palmengarten

Giuseppe Verdi
Ein Maskenball

Melodrama in drei Akten, Text von Antonio Somma
In neuer deutscher Übersetzung von Thomas Peter




Leitung: Erdl (Musikalische Leitung). Pudenz (Regie),
Vilagrasa (Bühne/Licht), Keller (Bühne/Licht), Rosenberg (Korrepetition),
Bresgen (Dramaturgie), Beiner (Regieassistenz) , Hollmann (Kostüme)

Mitwirkende:
Nymoen, Kalinina, Diny, Seyhan, Cuento, Sindermann, Peter, Führ,
Kaiser, Vargas, Eckhardt u. a.Solisten, Chor und Orchester der Kammeroper Frankfurt

Bilder der Inszenierung

 
Alljährlich im Sommer bespielt die Kammeroper Frankfurt den Musikpavillon im Palmengarten und schließt eine Lücke im Kulturangebot der Mainmetropole.
In diesem Jahr steht das Hauptwerk aus der mittleren Schaffensperiode von Giuseppe Verdi auf dem Programm, EIN MASKENBALL.
Zur Entstehungszeit der Oper stand das Barometer auf Sturm: 1858 misslingt das Attentat des Grafen Felice Orsini auf Napoleon III., doch das Ende der Bourbonen-Herrschaft in Neapel ist eingeleitet. Giuseppe Verdi, glühender Anti-Royalist, greift das Sujet auf: Sein Librettist Antonio Somma bearbeitet eine Vorlage von Eugène Scribe von 1833 für Daniel-Francois Esprit Auber, merzt einige überflüssige Szenen aus und schreibt mit UN BALLO IN MASCHERA eine der wirkungsvollsten Verdi-Opern überhaupt.

In diesem Dramma lirico krachen blutige Tragödie und burleske Operette unvermittelt aufeinander und ergeben ein "Scherzo mit tödlichem Ausgang" - ein Bonmot von Richard Strauss, das auch auf den MASKENBALL paßt. Die Oper ist ein Vexierspiel aus Politik und privaten Amouren. Der Einbruch des Übersinnlichen in Gestalt der Seherin Ulrica und die sexuelle Ambivalenz des Pagen Oscar, einer Hosenrolle und singulär in Verdis Schaffen, schärfen den inneren Konflikt.

Das historische Vorbild ereignete sich 1792 während eines Maskenballes in der Stockholmer Oper, und Verdi und Somma zeigen nun diese an sich schon verwirrende Konstellation auf der Opernbühne als Maskenspiel über das Maskenspiel - und Rainer Pudenz führt dieses Meisterwerk der Italienischen Oper in deutscher Sprache (Neue Übersetzung von Thomas Peter) auf, um dem Publikum im Gewirr der zahllosen Zwischenböden die Orientierung zu ermöglichen. Unberührt bleibt Verdis unsterbliche Musik, darunter die wohl schönste Chor-Prehgiera der Operngeschichte: Das Attentat ist geglückt, der König tödlich getroffen - doch nun erweist sich die Tragödie als Farce, als gräßliches Mißverständnis unter Freunden. Das dreizehnte Addio war tödlich!
       
       
   

Fotos: Wolfgang Fuhrmannek

Opera giocosa: 23 Jahre Kammeroper im Palmengarten
 
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