Fotografie:
Martin Pudenz
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Kammeroper Frankfurt im Palais Livingston
Das Schloss am Ende
der Straße
Ein blassblauer Abend in Schlitz
Musikalisch szenisches Rezital von Bert
Bresgen
Mit Werken von Schubert,Schönberg, von
Villeneuve Albuquerque, Jary, Axton, Durden, Stephan, Stolberg, zu
Sayn Wittgenstein, von Wittgenstein, Kaiser Wilhelm
Leitung:
Rainer Pudenz, Frank Keller, Katharina Kraatz, Bert Bresgen,
Viviana Villalobos
Mitwirkende:
Nicola Montfort, Philipp Hunscha, Stanislav Rosenberg, Tobias Rüger,
Harald Mathes, Walter Dorn
Uraufführung:
Donnerstag 2. Mai 2024
Weitere
Aufführungen:
Sa. 4., Di. 7., Do. 9., Fr. 10.,
Sa.11., So. 12. Mai 2024 Beginn jeweils 19.30 Uhr
Spielort:
Palais Livingston, Ulmenstr. 20, Frankfurt am Main
bald im Vorverkauf:
Frankfurt
Ticket Tel 069/1340400 oder Abendkasse.
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Das Schloss am
Ende der Straße Ein blassblauer Abend in Schlitz Ein blassblauer Abend in Schlitz
Der Abend umkreist ironisch, aber keineswegs
unschwärmerisch einen winzigen Flecken im Hessischen, der über lange
Zeit ein lokales Zentrum der Künste war und gelegentlich von der
Weltpolitik touchiert wurde: Schlitz.
Schloss Hallenburg in
Schlitz, das heute die „Hessische Musikakademie“ beherbergt, war
zwar schon früher ein abgeschiedener Ort, in dem sich aber wie in
Italo Calvinos Roman dereinst „die Schicksale kreuzten“: Grafen
unterwegs in geheimer Mission, während die Gattin am Weimarer Hof
sarkastisch über das nervige „Originalgenie“ Goethe und dessen
„Schandmähre“ Frau von Stein spottete, mit denen sie am Mittagstisch
saß. Frühe Weltreisende, gebeutelt oder begeistert von der deutschen
48er-Revolution, verstoßene Söhne und Töchter, die das Familienerbe
zugunsten der Musik, des Dichtens und Komponierens „verkommen
ließen“ - ihnen allen konnte man dort begegnen.
Die gräfliche Familie mischte vom
winzigen Schlitz aus komponierend, kompromittierend und über die
Familienbande in der Weltpolitik intrigierend mit. Sogar der
skandalumtoste Kaiser Wilhelm stattete dem Ort und
der Hallenburg im Sonderzug häufige Besuche ab, um im Vogelsberg in
aller Ruhe sämtliche Auerhähne zu erschießen - ein Erzieher aus
Schlitz hatte versucht, ihn zum idealen Herrscher zu formen.
Nach dem Grauen des 1. und 2.
Weltkrieges diente die Hallenburg
nicht mehr nur als Ort für
Genießer klassischer Kultur, sondern als Flüchtlingsunterkunft und
als ein Gymnasium, bevor die hessische Musikakademie dort Einzug
hielt.
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er historisch belegte Stadtmusikus Hess aus Schlitz
führt durch die bunten Ereignisse, und er tut dies Der
historisch belegte Stadtmusikus Hess aus Schlitz führt
durch die bunten Ereignisse, und er tut dies
dankenswerter
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Der Abend der Kammeroper mit dem Text des Autors Bert
Bresgen (Autor der erfolgreichen Kammeropernproduktion „Zarah und
die Geister“) und der Musik aus dem Umkreis der Hallenburg sowie
Schubert, Schönberg, Randy Newman u.a.nimmt diese vielfältigen
Eindrücke auf und bietet ein vergnügliches, parodistisches und
trotzdem gefühlvolles Mashup durch die Jahrhunderte aus Musik, Oper,
Texten, Dokumenten und theatralischer Performance zu diesem „Weimar
im hessischen Miniaturformat“ vor den Toren Frankfurts.
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Vieles von
dem, was wir zeigen, war so noch nie zu hören und stammt aus
Archiven, die die Kammeroper ausgegraben hat. Es finden sich
wertvolle und amüsante Entdeckungen musikalischer und
zeithistorischer Art darunter.
Der Abend steht unter folgenden
Prämissen:
Wir lassen die zahllosen, genialen
musikalischen und literarischen Dilettanten und Dilettantinnen in
Schlitz und anderswo hochleben.
Wir feiern das matte
oder schillernde, das romantische Licht der Provinz und der Peripherie
als Orte der Kultur gegen das gleißende Licht der „Leuchttürme“.
Und wir zeigen, wo die Lichter irrlichterten.
Wir preisen
Musik, Literatur und Humor als (Über)Lebensmittel.
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Fotos: Wolfgang Fuhrmannek
Zum neuen Jahr
2024
hat sich die Kammeroper mit einer vier-köpfigen
Leitung neu aufgestellt: Neben Rainer Pudenz
übernehmen nun auch die langjährigen
Ensemblemitglieder Dzuna Kalnina, Ingrid El Sigai und
Stanislav Rosenberg Aufgaben in der künstlerischen
Leitung und der Gestaltung der diesjährigen
Produktionen.
„Das
Schloss am Ende der Straße. Ein blassblauer Abend in
Schlitz“
von Bert Bresgen aufgeführt.
Uraufführung:
Donnerstag 2. Mai 2024
Ab Juli
bringen wir die deutsche Erstaufführung der komischen
Oper
„Sanatorio Express“
des finnischen Komponisten Iiro Rantala als Regiedebüt
von Dzuna Kalnina auf die Open Air Bühne des
Palmengartens.
Außerdem wird in diesem Jahr
der zweite Teil von Stanislav Rosenbergs
Davos-Trilogie zu sehen sein:
"Der Titel wird aberkannt -
die Rückkehr aus Davos“.
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Rainer Pudenz, Dzuna
Kalnina, Ingrid El Sigai und Stanislav Rosenberg
(Foto: Wolfgang Fuhrmannek) |
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Die Kammeroper Frankfurt gibt auch in diesem Jahr Konzerte
in Frankfurter
Senioreneinrichtungen
Die Kammeroper Frankfurt e.V. ist die einzige freie
Opernbühne weit und breit. Sie ist als gemeinnütziger
Verein organisiert und spielt seit 40 Jahren an
unterschiedlichen Orten und ausschließlich in
deutscher Sprache. Die Kammeroper Frankfurt
schafft anspruchsvolles und innovatives Musiktheater
und ihre Produktionen haben eine unverwechselbare,
originelle und einzigartige Handschrift.
Das
zentrale Anliegen der Kammeroper Frankfurt ist es,
einer größeren Zahl von Menschen die Pforten zur
herrlichen Welt der Oper zu öffnen und Oper als
Musiktheater neu entdecken zu lassen. Der Vorteil,
Opern in deutscher Sprache zu spielen, liegt in der
Klarheit und dem unvermischten Verstehen, was Oper
attraktiv macht.
Wir wollen die Oper
qualitativ popularisieren, Schwellenängste mit dem
klassischen Genre überwinden und Menschen einen neuen
intelligenten Zugang ermöglichen, der nichts mit dem
Event- Karussell internationaler Opernhäuser zu tun
hat.
Auch möchten wir dem Image der Oper,
„Spielwiese der gesellschaftlichen Oberschicht“ zu
sein, etwas entgegensetzen und zeigen, wie nah die
Oper an allen Menschen sein kann, ganz gleich, ob dort
persönliche Schicksale, gesellschaftliche Konflikte
oder die Lebensfreude verhandelt werden.
Oper ist Leidenschaft, Schicksal, Liebe, Triumph und
Verzweiflung, es ist alles was in einem Menschen und
zwischen Menschen stattfinden kann. Und es findet
überall statt, wie auch die Kammeroper Frankfurt auch
schon überall gespielt hat. Durch die verschiedenen
Spielorte in verschiedenen Stadtteilen in Frankfurt
geht man auf den Rezipienten zu.
In ungewohntem Rahmen
wirkt Oper transparent, verdaulich, verständlich, es
öffnet Horizonte und bringt das Genre Oper in die
breite Gesellschaft. Oper für alle!
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Die Konzerte werden ermöglicht
durch die Feith Stiftung
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